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Die Fördermittel-Experten Metje Gödecke und Thomas Nordmann von der Stabsstelle Kreisentwicklung/Wirtschaftsförderung des Landkreis Harburg.
Die Fördermittel-Experten Metje Gödecke und Thomas Nordmann von der Stabsstelle Kreisentwicklung/Wirtschaftsförderung des Landkreis Harburg.

Erfolg mit Fördermitteln: Tipps für Unternehmen im Landkreis Harburg

Für Unternehmen im Landkreis Harburg gibt es zahlreiche Fördermöglichkeiten, die oft ungenutzt bleiben. Diese Förderungen unterstützen zum Beispiel Investitionen in neue Maschinen, Betriebserweiterungen, Standortverlagerungen, Innovationen, die Entwicklung neuer Produkte, Digitalisierungsprojekte, Energieeffizienzmaßnahmen und Weiterbildungen für Beschäftigte.

Angesichts der Vielzahl der Programme ist es nicht immer leicht, den Überblick zu behalten. Die entscheidende Frage lautet: Welches Förderprogramm passt zu meinem Projekt und an wen kann ich mich wenden? Die Fördermittel-Experten Metje Gödecke und Thomas Nordmann in der Stabsstelle Kreisentwicklung/Wirtschaftsförderung beim Landkreis Harburg behalten den Überblick. Mit Veranstaltungen wie dem Fördermittelsprechtag und individueller telefonischer Beratung unterstützen sie kleine und mittlere Unternehmen bei der Suche nach dem richtigen Förderprogramm.

Für unseren Blog beantworten Metje Gödecke und Thomas Nordmann die wichtigsten Fragen und geben konkrete Tipps, was Unternehmen im Landkreis Harburg bei der Suche und Beantragung von Fördergeldern und öffentlichen Zuschüssen beachten sollten.

Förderprogramme im Überblick

Frau Gödecke, Herr Nordmann, gehen wir doch gleich mal aufs Ganze: Wie viele unterschiedliche Förderprogramme stehen Unternehmen im Landkreis Harburg und der südlichen Metropolregion Hamburg aktuell eigentlich zur Verfügung?

Laut Förderdatenbank des Bundes stehen für kleine und mittlere Unternehmen in Niedersachsen über 350 Programme zur Verfügung. Dabei gibt es verschiedene Arten von Förderungen: Die attraktivste Art sind natürlich Zuschüsse, die man in der Regel nicht zurückzahlen muss. Daneben gibt es aber auch vergünstigte Darlehen, Tilgungszuschüsse, Bürgschaften oder Beteiligungen. Auch kostenfreie oder vergünstigte Beratungen zu bestimmten Themenfeldern – zum Beispiel zu Personalentwicklungsthemen, zu Klimaschutzfragen oder zu der Optimierung von Produkten oder Produktionsprozessen können eine Art der Förderung sein. Da kann man sehr schnell den Überblick verlieren und der Teufel steckt häufig im Detail.

Wie schaffen Sie es, bei dieser Vielzahl an Förderprogrammen den Überblick zu behalten?

Das schaffen selbst wir nicht immer… (Lachen). Nein, im Ernst: Wir erhalten laufend die neuesten Informationen von einem Dienstleister und haben so immer aktuelle Daten zu Fördermöglichkeiten. Ein weiterer Pluspunkt: Auch, wenn wir adhoc nicht zu jeder Anfrage ein passendes Programm nennen können, gibt es Fachleute in unserem großen Netzwerk, die weiterhelfen. Wir verstehen uns als eine Art Vermittler, der die benötigten Informationen recherchiert oder zur richtigen Stelle lotst – und dem Unternehmen sozusagen den Weg durch den Förderdschungel erleichtert.

Erste Schritte zum Fördermittel-Antrag

Welche Bereiche sind in Unternehmen denn grundsätzlich förderfähig?

Die Spanne ist sehr vielfältig und reicht von den Themenschwerpunkten Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen, über Innovationen, Forschung & Entwicklung, Digitalisierung, bis hin zum Themenblock Energieeffizienz und Erneuerbare Energie. Und natürlich sind auch klassische Investitionen förderfähig.   Manchmal kommt es jedoch vor, dass es keine passenden Förderungen gibt. Oder bürokratische Hürden machen die Beantragung unattraktiv. Diese Ehrlichkeit gegenüber unseren Gesprächspartnern ist uns sehr wichtig, damit Unternehmen informierte Entscheidungen treffen können. Das Thema Förderung hat nämlich immer zwei Seiten, und das Geld gibt es in der Regel nicht geschenkt, sondern es ist immer an bestimmte Voraussetzungen geknüpft. Steht die Höhe der Förderung zum Beispiel nicht im Verhältnis zum Aufwand, den das Unternehmen dafür aufbringen muss, ist eine Antragsstellung nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Die ersten Beratungsgespräche bringen hier meistens schon Klarheit

Was sollten Unternehmen als Erstes tun, wenn sie wissen möchten, ob es ein passendes Förderprogramm für sie gibt?

Unternehmen sollten eine klare Vorstellung davon haben, wofür sie eine Förderung benötigen. Geht es um die Einstellung oder Qualifizierung von Mitarbeitenden, den Bau einer neuen Halle oder eines Bürogebäudes, die Anschaffung von Maschinen oder die Optimierung von Produktionsprozessen? Bei betrieblichen Änderungen empfehlen wir den Unternehmen stets, frühzeitig Kontakt mit uns aufzunehmen, um mögliche Fördermöglichkeiten zu besprechen. Ein Anruf genügt, und wir helfen bei der Suche nach passenden Programmen.

Unterstützung bei der Fördermittel-Beantragung

Viele Unternehmen in der Region wünschen sich nicht nur Unterstützung bei der Fördermittelsuche, sondern auch bei Fördermittelanträgen. Welchen Service bietet die Kreiswirtschaftsförderung an?

Die Fördermittel-Beratung läuft folgendermaßen ab: Unternehmen kontaktieren uns telefonisch oder per E-Mail und schildern kurz ihr Projekt. Unser Beratungsangebot ist kostenlos und richtet sich vorrangig an kleine und mittlere Unternehmen (KMU). KMU deswegen, weil sich auch die meisten Förderprogramme an diese Unternehmensgruppe richten. Je nach Projekt können wir direkt auf passende Förderprogramme hinweisen oder recherchieren in unserem Netzwerk für spezifische Anfragen. Die Unternehmen werden mit allen wichtigen Informationen zu den Förderbedingungen „versorgt“. In der Regel stellen wir auch den Kontakt zum jeweiligen Fördermittelgeber her. Das kann die NBank sein – das ist die Förderbank des Landes Niedersachsen. Oder das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Auch andere Projektträger, die im Auftrage des Landes, des Bundes oder der EU Förderprogramme umsetzen, kommen in Frage. Für die Unternehmen wichtig zu wissen ist: Sobald der Kontakt zum Fördermittelgeber hergestellt ist, ziehen wir uns in den Hintergrund zurück und sind ggf. nochmal an der einen oder anderen Stelle beratend tätig. Alle weiteren Einzelheiten muss das Unternehmen dann mit dem jeweiligen Fördermittelgeber selbst abstimmen. Denn eine weitere intensive Begleitung der Antragsstellung wäre aus rein rechtlichen Gründen nicht ganz unproblematisch.

Der digitale Fördermittel-Sprechtag

Zusätzlich bieten wir alle zwei Monate einen digitalen Fördermittelsprechtag an. Hier können sich Unternehmen in einem 45-minütigen Gespräch von mehreren Experten zu ihren Förderfragen beraten lassen. Dabei kooperieren wir mit der WLH Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg GmbH, der NBank, der Agentur für Arbeit und dem Transferzentrum Elbe-Weser – dem von uns beauftragten Dienstleister bei allen technologischen Fragestellungen in Unternehmen. Der Vorteil: Mehrere Experten sitzen an einem (virtuellen) Tisch und geben gebündelt Auskunft, was individuelle Einzelgespräche überflüssig macht.

Typische Hürden bei der Fördermittel-Beantragung

Worauf sollten Unternehmen vorbereitet sein, wenn sie Fördermittel oder öffentliche Zuschüsse beantragen?

Das ist von Förderprogramm zu Förderprogramm sehr unterschiedlich. Ganz wichtig ist bei nahezu jedem Förderprogramm: Der Antrag muss vor dem sogenannten Maßnahmenbeginn gestellt werden, also, bevor ein Vertrag unterschrieben oder ein Auftrag erteilt wird. Je nach Förderprogramm kann der Aufwand von der Antragstellung bis zur Auszahlung auch schon mal sehr umfangreich sein. Unternehmen sollten sich daher in jedem Fall vor der Antragstellung über die notwendigen Kriterien, Belege und Dokumentationen informieren.

Gibt es typische Hürden, über die Unternehmen häufig stolpern?

Ja, natürlich. Aber viele Fallstricke können durch gute Vorbereitung gemeistert werden. Eine fundierte Planung und Beratung sind entscheidend. Unternehmen sollten sich über den Zweck der Förderung im Klaren sein und den Aufwand mit einkalkulieren. Manchmal stellt sich im Beratungsprozess heraus, dass der Aufwand nicht tragbar ist, und es ist sinnvoll, alternative Wege zu suchen.

Mehrwert von Fördermitteln

Was würden Sie abschließend sagen: Welchen Mehrwert bietet die Beantragung von Fördermitteln?

Fördermittel können ein entscheidender Anreiz sein, Projekte anzugehen, die sonst aufgrund hoher Risiken oder fehlender Finanzierung nicht realisierbar wären. Auch Projekte, die ohnehin umgesetzt werden würden, profitieren von Förderungen. Dies stärkt die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. Zudem ergeben sich häufig wertvolle Kontakte aus einer Fördermittel-Anfrage, die weiterführende Unterstützung in anderen Fachbereichen – fern der Fördermittelthematik – bieten können.

Kontakt:
Die Fördermittel-Experten Metje Gödecke und Thomas Nordmann erreichen Sie unter wirtschaftsfoerderung@lkharburg.de oder telefonisch unter 04171 693-555.

Weiterführende Links und Informationen zum Thema Fördermittel

Autorin: Bianca Augustin
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